APPA-Treffen 2017

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APPA-Treffen 2017

Am 20. September 2017 hielt die Arbeitsgemeinschaft Paläo- und Prähistorische Anthropologie (APPA) im Rahmen der GfA-Tagung in Geislingen ihr diesjähriges Treffen ab. In Abwesenheit der ersten Sprecherin Marina Vohberger wurde die Sitzung vom zweiten Sprecher Jan Nováček geleitet. Die Tagesordnung war den AG-Mitgliedern im Vorfeld zugegangen.

TOP 1: Tätigkeitsbericht

Jan Nováček berichtete vom APPA-Treffen im November 2016 in Göttingen, welches in Form eines Workshops mit dem Thema ″Anatomie des menschlichen Weichgewebes in Bezug zu Merkmalsausprägungen am Knochen″ stattfand. In diesem Rahmen wurde zum einen die menschliche Weichgewebsanatomie anhand von anatomischen Präparaten von Körperspendern von Anatomiedozenten demonstriert und von Teilnehmern eigenständig studiert. Weiterhin wurde der Bezug zur Anthropologie und insbesondere Paläopathologie durch Vorträge und ausgewählte Sammlungspräparate unterstützt. Die Beitragsgelder zu dieser Veranstaltung wurden zum Teil für die Nutzung der Räumlichkeiten und die Bereitstellung und Pflege der anatomischen Präparate verwendet, zum Teil für die Verpflegung. Für das noch übrige Geld wurde ein Blumengesteck gekauft, welches im Juni 2017 bei der Trauerfeier für die Körperspender der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) niedergelegt wurde.

TOP 2: Sprecherwahl

Die bisherigen Sprecherin und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft erklärten sich bereit, ihre Ämter weiter wahrzunehmen, allerdings äußerten Sie den Wunsch, die Positionen zu tauschen. Nachdem keine weiteren Kandidatinnen oder Kandidaten antraten, wurde Jan Nováček als erster Sprecher und Marina Vohberger als zweite Sprecherin gewählt.

TOP 3: Planung des nächsten Treffens

Aus vorhergehenden Treffen bestand folgende Liste möglicher Themen für zukünftige AG-Treffen:

  • Geschlechtsbestimmung an subadulten Skeletten
  • Auswertung großer Datenmengen
  • anthropologische Untersuchung von Leichenbrand

Es gab eine Diskussion über Sinn und Inhalt von Arbeitstreffen. Auf der einen Seite wurden Defizite in der Ausbildung von Anthropologinnen und Anthropologen beobachtet, die auf Arbeitstreffen ausgeglichen werden könnten. Dem wurde entgegen gehalten, Arbeitstreffen sollten dem wissenschaftlichen Austausch dienen und sich an aktueller Forschung orientieren, nicht die Schwächen der akademischen Ausbildung ausgleichen.

Jan Nováček beschäftigte sich in seiner Doktorarbeit mit Leichenbrand und erklärte sich bereit, ein Arbeitstreffen zu diesem Thema auszurichten. Dieser Vorschlag wurde mit großer Mehrheit und ohne Gegenstimme angenommen. Das Treffen wird voraussichtlich in den Sommersemesterferien 2018 in den Räumlichkeiten des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) in Weimar stattfinden.

TOP 4: Diverses

Eine stärkere Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Archäozoologie und Prähistorische Anthropologie (GAPA) wird angestrebt, die nächstes Jahr im September in Konstanz ihre Tagung abhält.

Es gab eine Diskussion, ob es noch gerechtfertigt sei, dass sich die APPA in ihrem Namen auf die Paläoanthropologie bezieht. Zu diesem Schwerpunkt gibt es im deutschen Sprachraum nur noch wenige Arbeitsgruppen und auf den Tagungen der GfA kaum Beiträge. Einige Kolleginnen und Kollegen äußerten, dass sie es teils als anstrengend empfinden, den aktuellen Forschungsstand für ihre Lehrveranstaltungen zu recherchieren. Die APPA möchte in ihren Aktivitäten der Paläoanthropologie in Zukunft nach Möglichkeit wieder mehr Raum geben und damit auch für die gesamte GfA einen Impuls geben.