35. BBS-Treffen in Basel
Am 26.09.2018 traf sich in Basel (Schweiz) zum 35. Mal das Bürgerforschungsprojekt Basel-Spitalfriedhof (BBS). Im Rahmen des Projektes recherchieren Ehrenamtliche seit 2007 die Lebensumstände der Personen, welche auf dem historischen Spitalfriedhof der Stadt bestattet worden waren. Vier jährliche Treffen sorgen für den inneren Zusammenhalt der Gruppe.
Das 35. BBS-Treffen war mit knapp 70 Personen gut besucht und fand daher erstmals in der Aula des Naturhistorischen Museums Basel statt. Hauptrednerin war Prof. Dr. Karin Orth von der Universität Freiburg (Deutschland), welche ihr Forschungsvorhaben “’Unehelichkeit‘ als Massenphänomen im 19. Jahrhundert“ vorstellte, das in Kooperation mit dem BBS durchgeführt wird. Untersucht wird das Schicksal von jungen, ledigen Frauen aus Südbaden, die arbeitssuchend nach Basel kamen und in der Gebärabteilung des Bürgerspitals ein nichteheliches Kind zur Welt brachten.
Ein weiteres Thema waren die Untersuchungen zu Anna Catharina Bischoffs (1719-1787). Ihre Mumie wurde 1975 von der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt in der Barfüsser-Kirche geborgen. Forschungstätigkeiten begannen 2015 im Rahmen der Sonderausstellung ″Mumien – Rätsel der Zeit″ am Naturhistorischen Museum Basel und sollten die historische Identität der Mumie klären. 2017 konnte dieses Ziel in Zusammenarbeit mit dem BBS und weiteren Forschungsinstitutionen erreicht werden. Erste Ergebnisse erschienen kürzlich in der Sonderausgabe ″Mumien: Die geheimnisvollen Boten längst vergangener Kulturen″ der Zeitschrift ″Spektrum der Wissenschaft″.
Das BBS wird von GfA-Mitglied Dr. Gerhard Hotz geleitet.
Das Bild zeigt Karin Orth während ihres Vortrags. Es wurde von Gerhard Hotz zur Verfügung gestellt.