Fordisc Workshop in Berlin am 06.10.2018

Am 6.10.2018 fand an der Freien Universität in Berlin unter der Leitung von Richard Jantz, Steve Ousley und Laura Manthey ein Fordisc-Workshop statt. Fordisc ist ein forensisches Computerprogramm, das zur Identifikation unbekannter Toter von Jantz und Ousley im Auftrag des FBI entwickelt wurde. Die beiden Anthropologen aus den Vereinigte Staaten kommen seit 2012 einmal im Jahr nach Berlin, um in der Rudolf-Virchow-Schädelsammlung, die von dem GfA-Mitglied Barbara Teßmann kuratorisch betreut wird, Schädel zu untersuchen und dadurch die Datenbasis für das Computerprogramm ständig zu vergrößern. Bei dem vorletzten Besuch im Jahr 2017 kam dann die Idee auf, das hier in Deutschland eher unbekannte Fordisc-Programm auf einem Workshop vorzustellen.

Richard Jantz hat bei diesem Workshop zuerst eine Einführung in die forensische Datenbank gegeben: wie ist das Programm entstanden, auf welchen Grundlagen baut es auf, zu welchem Zweck wurde es entwickelt usw. Danach hat Steve Ousley die statistischen Grundlagen erläutert und erklärt, wie das Programm funktioniert. In der Mittagspause gab es ein kaltes Büffet mit Brötchen, Belag und Salaten, in den Kaffeepausen selbst gebackenen Kuchen. So gestärkt ging es dann in die Nachmittagssitzung. Laura Manthey hat in ihren Vortrag die Messpunkte am Schädel vorgestellt und sehr eindrucksvoll gezeigt, wie gemessen wird. So vorbereitet haben dann die16 Kursteilnehmer in drei Gruppen Schädel selbst vermessen und die Messdaten anschließend in das Fordisc-Programm eingegeben.

Bei einem gemeinsamen Abendessen wurden die Ergebnisse dann noch einmal diskutiert. Zukünftig sollen auch die Messdaten prähistorischer Schädel mit in die Datenbank eingepflegt werden.

Barbara Teßmann

Die Abbildung zeigt das „Fordisc-Team“; von links nach rechts: Steve Ousley (University of Tennessee), Barbara Bertoglio (, Milan University), Laura Manthey (Universitaet Wuerzburg), Richard Jantz (University of Tennessee).