GfA auf der Berufsmesse ARCHEOworks

Vom 8. bis 10 Mai 2015 fand an der Humboldt-Universität zu Berlin die Berufsmesse ARCHAEOworks und ARCHAEOskillls statt. Diese Veranstaltung wird in unregelmäßigen Abständen von Studierenden, die im Dachverband Archäologischer Studierendenvertretungen (DASV e.V.) mitarbeiten, für Studierende archäologischer und verwandter Disziplinen organisiert und beinhaltete Vorträge und Workshops. Verschiedenste Aussteller repräsentierten Institutionen, Verlage, Vereine sowie Arbeitsgruppen. Die Messe wurde nun zum dritten Mal durchgeführt und sollte über die beruflichen Möglichkeiten nach dem Studium informieren. Insgesamt kamen in den zwei Tagen mehr als 400 Teilnehmer bzw. Besucher.

Dieses Mal war die GfA mit einem Stand vertreten, der vom Vorsitzenden George McGlynn und von Bettina Jungklaus betreut wurde. Das Interesse der Studierenden an den Methoden der Osteoanthropologie war sehr groß. In Gesprächen wurden über Studienmöglichkeiten und die entsprechende Standorte informiert.

Stand der GfA auf der Berufsmesse ARCHAEOworks in Berlin

Im Rahmen einer Initiative der GfA zur Erhaltung der Osteoanthropologie in der universitären Ausbildung, wurde eine Unterschriftsaktion gestartet. Dabei konnten hauptsächlich Studenten der Archäologie ihre Unterstützung zeigen. Das Feedback war durchweg positiv und ein Großteil der Studierenden archäologischer Wissenschaften finden Lehrveranstaltungen zur Anthropologie, insbesondere der Osteologie notwendig. Viele sind sich der Situation bewusst, dass es ein großer Nachteil sowohl für die Anthropologie als auch die verschiedenen Archäologien wäre, wenn diese Fachrichtung von der universitären Landschaft verschwinden würde. Zudem hielt George McGlynn einen Vortrag über die biologische Anthropologie in Deutschland, in dem er über Fachrichtungen und Studienmöglichkeiten und vor allem über die Lage der Osteoanthropologie berichtete.

Außerdem waren Kolleginnen der AFOA an den Vorträgen und Workshops beteiligt. Barbara Teßmann hielt einen 45-minütigen Vortrag zum Thema „Anthropologie im archäologischen Kontext“. Darin ging sie auf die Teilgebiete der Anthropologie ein und erläuterte das Vorgehen zum Freilegen, Dokumentieren und Bergen von Körpergräbern aus anthropologischer Sicht. In der anschließenden Diskussion wurde hauptsächlich nach Ausbildungsmöglichkeiten und Berufschancen gefragt.

In einem 4-stündigen Anthropologie-Workshop mit 25 Teilnehmern, den Carola Berszin und Bettina Jungklaus gemeinsam durchführten, ging es besonders um praktische Aspekte. Nach einem Vortrag „Osteoanthropologie – naturwissenschaftliche Analyse von (prä)historischen Skelettfunden“ wurden zwei Skelette vorgestellt. In zwei Kleingruppen sind anschließend diverse Untersuchungsmethoden vorgestellt, eine kurze Einführung in die Anatomie gegeben und die Skelette gemeinsam besprochen worden.

Bettina Jungklaus und Carola Berszin präsentieren Skelette im Rahmen des Anthropologie-Workshops

Dann folgte wieder ein Vortrag „Feuerbestattung und Leichenbrandanalysen“ an den sich die Präsentation eines Leichenbrandes anschloss. Zum Abschluss folgten noch „Tipps zum Freilegen, Dokumentieren, Bergen und Beproben von Körpergräbern auf der Ausgrabung“ und anschließend konnten noch Fragen gestellt werden. In Anbetracht der kurzen Zeit waren natürlich nur wenige Einblicke in die osteoanthropologische Arbeitsweise möglich. Der Workshop war schon Wochen im Voraus ausgebucht, was das große Interesse an anthropologischen Themen zeigt.

Carola Berszin zeigt Fragmente eines Leichenbrands

Im Ganzen zeigte die Teilnahme an der ARCHEOworks, wie wichtig die Stärkung der Beziehung von nahe verwandten Fächern ist und dass Networking zunehmend bedeutender, auch oder besonders für die Erhaltung von kleinen Fächern ist.