SAPM aktualisiert ihre Dokumentationsrichtlinien

Im August 2018 ist die zweite Auflage der Anleitung zur standardisierten Skelettdokumentation in der Staatssammlung für Anthropologie und Paläoanatomie München (SAPM) erschienen. Aufgrund des stark erweiterten Umfangs liegt sie nun in zwei Teilen vor, wobei der zweite Teil ausschließlich die Untersuchung von Leichenbrand behandelt. Die SAPM nutzt die Richtlinie seit 2014, um die am Sammlungsmaterial erhobenen Forschungsdaten zu vereinheitlichen.

GfA-Mitglied Dr. Bernd Trautmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der SAPM und Herausgeber des zweiten Teils der Anleitung, fasst die Änderungen seit der ersten Auflage folgendermaßen zusammen:

Der Abschnitt zu Präinventar und Erhaltungsgrad wird nun in den Bogen zur Skelettidentifikation eingetragen, der nach wie vor zusätzlich zum eigentlichen Leichenbrandbogen auszufüllen ist.

Im eigentlichen Leichenbrandbogen ist zuerst zu notieren, ob Informationen zur Art der Bestattung vorhanden sind, bzw. ob nachvollzogen werden kann woher der Leichenbrand stammt (Bustum, Urne, Verfüllung etc.).

Es folgt die Aufnahme von Mengenangaben in Gramm sowie %-Anteil an der Gesamtmenge für den gesamten Leichenbrand, Knochenmenge ohne Beifunde, jedes Skelettelement einzeln, unbestimmte Elemente bzw. Knochengrus, Sonstige Beifunde, Tierknochen.

Überzählige Knochen sowie Tierknochen müssen separat notiert werden.

Es wurde ein eigener Abschnitt für die Aufnahme von Zahnresten eingeführt. Hier soll eingetragen werden ob die Zahnreste noch dem Ober- oder Unterkiefer (wenn möglich mit genauer Position) zugeordnet werden können. Bei Schmelz- oder Wurzelresten sind lediglich die Anzahl in die entsprechenden Felder einzutragen, ebenso bei Auffälligkeiten, Pathologien etc.

Angaben zu Verbrennungs- und Fragmentierungsgrad wurden spezifiziert.

Für die Angaben zu pathologischen oder sonstigen Auffälligkeiten wurde ein eigenes Feld eingerichtet, ebenso für zu nehmende Proben.

Die Anleitung zur standardisierten Skelettdokumentation enthält Dokumentationsbögen, die auch außerhalb der SAPM anwendbar sind. Sie kann auf der Website der Sammlung heruntergeladen werden.