11. Internationaler Kongress der GfA 2015 in München

Evolutionäre und moderne Herausforderungen für Homo sapiens – Eine anthropologische Spurensuche

Tagungsrückblick GfA Kongress 2015, 15.-18. September in München

Vom 15. bis 18. September fand der 11. Kongress der Gesellschaft für Anthropologie unter dem Titel „Evolutionary and Modern Challenges to Homo sapiens – an anthropological inquiry. Evolutionäre und moderne Herausforderungen für Homo sapiens – Eine anthropologische Spurensuche“ in München statt. Wir hatten das große Privileg in den Räumlichkeiten der Carl von Siemens Stiftung zu tagen, wo die Teilnehmer, laut zahlreicher  positiver Rückmeldungen sich außerordentlich wohl fühlten. Die wunderschöne Anlage, kombiniert mit der großzügigen Verpflegung der Stiftung, sorgte für eine  tolle Atmosphäre. Das Wetter erlaubte es während der Pausen den schönen Garten zu nutzen und so ergaben sich zahlreiche interessante Gespräche an den Stehtischen und vielfältigen Sitzgelegenheiten.

  

Bereits am Montagabend trafen sich fast 50 Teilnehmer in der Schlosswirtschaft Schwaige zum „Get together“ und verbrachten bei entspannter und netter Stimmung einige Stunden zusammen, um sich kennen zu lernen oder auf ein Wiedersehen.

Zehn eingeladene Redner internationaler Herkunft konnten für die Tagung gewonnen werden, zahlreiche Einzelvorträge und fünf Panels sorgten für ein sehr interessantes und abwechslungsreiches Tagungsprogramm.

In seiner Begrüßungsrede nahm George McGlynn die Thematik des Kongresses zum Anlass, auf die modernen Herausforderungen, die den Menschen, aber auch den Planeten betreffen, einzugehen. Dabei wurde auch die aktuelle Flüchtlingsproblematik angesprochen, welche für viele der Teilnehmer am Münchner Bahnhof oder bei der Einreise aus Ungarn, Österreich oder Kroatien unmittelbar greifbar war. Die Spendenbox, die an der Rezeption zu Gunsten der Flüchtlingshilfe aufgestellt wurde, war daher am Ende der Tagung mit 265,- Euro gefüllt.

An dem ersten Tag gab es überwiegend Einzelvorträge im Bereich der Paläoanthropologie mit sehr informativen Beiträgen von Ian Tattersall, Leslie Aiello und Ottmar Kullmer. Zudem gab es ein Panel, geleitet von Albert Zink, zum Schwerpunkt „Mumien“. Abends wurden Führungen in Englisch und Deutsch durch die Münchner Innenstadt angeboten, bei denen die Teilnehmer einen Einblick in die mittelalterliche Stadtgeschichte bekommen konnten. Danach ging fast die gesamte Gruppe zusammen zum Abendessen, wo weiter rege über Tagesthemen und Verschiedenes diskutiert wurde.

  

Am Mittwoch wurden im Rahmen des Panels „Urban Anthropology“ zahlreiche Aspekte vorgestellt. Abends fand die Mitgliederversammlung statt, an der 67 Mitglieder und drei Gäste teilgenommen haben. Der Vorstand erstattete ausführlichen Bericht über seine Tätigkeiten und thematisierte u.a. das geringe Engagement seitens der GfA-Mitglieder. Diese Problematik spiegelte sich auch in großen Teilen in den Berichten der einzelnen Arbeitsgruppensprecher wider. Hier gibt es Bestrebungen, die AG Treffen zukünftig übergreifend durchzuführen und die Aktivitäten zu bündeln.

Folgende Mitglieder wurden in den neuen Vorstand gewählt, der ab dem 1.1.2016 seine Arbeit aufnehmen wird:

  1. Vorsitzender.           Martin Trautmann
  2. Vorsitzende             Sylvia Kirchengast
  3. Vorsitzende             Bettina Jungklaus

Schatzmeister und Schriftwart: Ferdinand Neuberger

In den Beirat sind Sandra Lösch, Rebekka Mumm, Jan Novácek, Johanna Forster und Felix Engel gewählt worden.

Der Donnerstag startete mit dem Panel: Kunst Gewalt Macht Angst, in dem Beispiele von Emotionen und ausdruckvoller Musik eine wesentliche Rolle spielten. Nachmittags gab es noch ein weiteres Panel zum Thema: Lernen in direktiven und non-direktiven Prozessen. Danach fand ein gemeinsames Abendessen im Hirschgarten statt. In rustikaler bayrischer Atmosphäre, musikalisch untermalt von Christian Lehmanns Chor, wurde nett zusammen gesessen. Alte Kontakte und Freundschaften wurden intensiviert und neue geknüpft oder Kooperationen beschlossen.

  

“Across the Alps in prehistory” war Thema des Panels am Freitagmorgen. Der sonst häufig dünn besuchte letzte Tag fand bei fast vollem Hörsaal statt. Unter anderem hat der sehr interessante Vortrag vom kroatischen Anthropologen Mario Slaus zu einem positiven Abschluss der Vorträge beigetragen.

Am Ende der Tagung wurden die Nachwuchspreise verliehen. Den mit 150,- Euro dotierten Preis für den besten Vortrag bekam Andrea Göhring aus München, der Preis für das beste Poster wurde zweimal verliehen, an: Olga Spekker aus Szeged, Ungarn und Inga Siebke aus Bern.

Das Feedback der Teilnehmer zu dem Programm war durchwegs positiv.