Kristina Scheelen-Nováček
Universitätsmedizin Göttingen
Institut für Anatomie und Embryologie
Kreuzbergring 36
37075 Göttingen, Deutschland
Tel.: +49 / 551 / 397 010
E-Mail: kristina.scheelen@med.uni-goettingen.de
Lukas Waltenberger
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Institut für Orientalische und Europäische Archäologie
Hollandstraße 11-13
1020 Wien, Österreich
Tel.: +43 / 1 / 51581 - 6134
E-Mail: Lukas.Waltenberger@oeaw.ac.at
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Allgemeines und Zielsetzung:
Paläoanthropologie und Prähistorische Anthropologie
Die Arbeitsgemeinschaft für Paläoanthropologie und prähistorische Anthropologie (APPA) beschäftigt sich mit der Analyse vergangener Bevölkerungen in einem Zeitfenster vom Beginn der Hominidenevolution bis in subrezente Zeiten. Während die Paläoanthropologie die Makroevolution des Menschen betrachtet, steht in der prähistorischen Anthropologie die Mikroevolution des H. sapiens im Vordergrund. Zeitlich setzt die prähistorische Anthropologie somit im Jungpaläolithikum ein und endet in der Neuzeit.
Das Ziel der prähistorischen Anthropologie ist es, die grundsätzlichen Lebensbedingungen und Probleme des Menschen in der Geschichte darzustellen. Sie versteht sich als Bevölkerungsbiologie von Menschen. Zu den Fragestellungen der prähistorischen Anthropologie gehören damit nicht nur bevölkerungsgeschichtliche Aspekte, wie Migrationsstudien, sondern auch die demographische Rekonstruktion von Bevölkerungen, die Erschließung der Krankheitsbelastung einer Population und insbesondere die Mensch-Umwelt-Interaktion. Hier geht es darum, inwieweit Veränderungen der Umwelt auf die untersuchten Populationen differenzierend wirken, wie die jeweiligen Lebensbedingungen die biologische Natur des Menschen beeinflussen und wie Umweltveränderungen den Menschen prägen.
Forschungssubstrat der prähistorischen Anthropologie sind menschliche Skelettfunde und Mumien. Sie stellen die einzige direkte Informationsquelle über die Lebensbedingungen unserer Vorfahren dar. Sie unterscheiden sich von archäologischen oder historischen Untersuchungsgegenständen darin, dass sie eben keine kulturabhängige Konstrukte sind. Das Methodenspektrum reicht von der Osteologie bis zur Analyse der mikrostrukturellen, molekularen und submolekularen Ebene. So lassen sich unter anderem Ernährungssituation, Gesundheitszustand, Arbeitsbelastungen und mögliche Verwandtschaftsverhältnisse feststellen. Auf der Grundlage und neben der Individualanalyse ist die Populationsanalyse von Interesse für die Anthropologie. Mit ihr lassen sich die Bevölkerungsentwicklung und andere demographische Aspekte wie etwa Wanderungsbewegungen rekonstruieren.
Die APPA hat folgende Ziele:
- Aufrechterhaltung eines ständigen Austauschs mit den Kulturwissenschaften aufgrund der Beschäftigung mit dem Kulturwesen Mensch
- Förderung interdisziplinärer Arbeit insbesondere mit Archäologie und Geschichtswissenschaften als einem Grundpfeiler des Faches
- Gemeinsamer Austausch im Fach über Fortschritte und neueste Erkenntnisse zum Forschungsstand
- Organisation von Weiterbildungsseminaren und Workshops auch in Zusammenarbeit mit den anderen AGs der Gesellschaft