AG Evolutionäre Pädagogik
Prof. Dr. Johanna Forster:
Thierschstraße 27
80538 München
Tel: +49 89 255 421 47
Email: info@andrago.de
Dr. Manfred Wimmer:
Nußdorferstr. 57/1/29
1090 Wien
Tel: +43 699 11514345
Email: manfred.wimmer@aahs.at
Thierschstraße 27
80538 München
Tel: +49 89 255 421 47
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Fragen der Erziehung und deren Verschränkung mit Problemen der aktuellen Lebensumwelten des Menschen stehen momentan im Brennpunkt des gesellschaftlichen Interesses. Solche Fragen werden traditionell in der erziehungswissenschaftlichen Forschung angegangen; sie werden gleichwohl zunehmend zum Gegenstand aller humanwissenschaftlicher Disziplinen.
Die Arbeitsgruppe „Evolutionäre Pädagogik“ versteht sich als Plattform der interdisziplinären Zusammenarbeit von Erziehungswissenschaft und empirisch orientierten, humanwissenschaftlichen Forschungsbereichen wie der Humanethologie, der Psychologie und Humanbiologie sowie der physischen Anthropologie.
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft kommen aus den Bereichen ‚Pädagogik‘ und ‚Anthropologie‘ sowie aus weiteren benachbarten, empirisch orientierten Humanwissenschaften. Der transdisziplinäre Ansatz und die interdisziplinäre Verständigung stehen deshalb im Vordergrund des Arbeitsinteresses der AG.
Der wissenschaftliche Rahmen innerhalb dessen die AG Evolutionäre Pädagogik operiert, ist vor allem an der Schnittstelle Natur–Kultur zu verorten. Die Arbeitsgemeinschaft beschäftigt sich derzeit mit den Phänomenen „Erziehung“, „Lernen“ und „Lehren“. Erziehung als anthropologische Konstante gilt dabei als Leitidee. Damit verbundene Phänomene „Lernen“ und „Lehren“ werden dabei auf ihre phylogenetisch-evolutionären, ontogenetischen und soziokulturellen Dimensionen hin untersucht. Es wird also versucht, neben sozialen Aspekten auch phylogenetische, ontogenetische und ethnologische Aspekte zu integrieren. Der Gegenstand „Aufwachsen und Erziehen“ erhält auf diese Weise eine vertiefte längsschnittliche (Phylogenese und Ontogenese) sowie eine orientierende querschnittliche Dimension (Ethnologie). Ein solcher Ansatz kann die anthropologische Dimension von Erziehung verdeutlichen. Der sich dabei eröffnende Zugang einer Evolutionären Pädagogik vermag im Dickicht aktueller pädagogisch-didaktischer Kontroversen eine solide, empirisch fundierte Orientierung vermitteln. Zugleich wird das gesellschaftliche Gewicht von anthropologisch orientierten Humanwissenschaften betont.
The broad anthropological approach presented by Evolutionary Pedagogics (EP) provides a clear understanding of education, learning and – to use Kant`s terms – all processes leading from “animal rationabile” to the “animal rationale”. Kant´s question „What is man?“ can be taken as a basic guideline. In contrast to numerous anthropological approaches that are focused on very specific and detailed aspects of humans, EP considers anthropology as a holistic discipline with an emphasis on inter- and transdisciplinary approaches.
With respect to evolutionary theory, EP takes into account the evolutionary heritage of human beings (e.g. anthropological universals) and its profound influence on human existence. Evolutionary theory (integrating genetics, epigenetics and systems theory) provides a solid theoretical background for the vertical (diachronic) dimension of anthropology. The horizontal (synchronic) dimension, which includes actual developmental, learning and teaching (educational) processes, is more closely related to cultural and social sciences.
In integrating both the horizontal and vertical dimensions, EP tries to avoid reductionist, e.g. purely naturalistic or culturally oriented approaches for achieving a deeper understanding of what it is like to be human. EP considers man as a bio-psycho-social unit and educational processes as privileged examples of natural and cultural dynamics.
Within this broad perspective EP offers general insights for educational sciences, practical pedagogics and numerous recent pedagogical problems.
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Wimmer, M.: Stimmung und Emotion als Vorbedingungen des Lernens und Lehrens“. In: Erziehung & Unterricht (Schwerpunktnummer: Emotion und soziale Interaktion) Juni 2017.