Der „Herr von Boilstädt“ bekommt ein Gesicht

Im Jahr 2013 wurde beim Bau einer Umgehungsstraße von Gotha-Sundhausen (Thüringen) ein Gräberfeld aus der Merowingerzeit von dem Thüringischen Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege Weimar (TLDA) ausgegraben. Eine herausragende Bestattung, die von der Presse den Namen „Herr von Boilstädt“ erhielt, stand seitdem im Zentrum vielfältiger wissenschaftlicher Untersuchungen. Der aktuell jüngste Schritt, eine zeichnerische und eine plastische Gesichtsrekonstruktion, wurde am 30. 11. 2018 während einer Pressekonferenz am TLDA präsentiert. Die zeichnerische Rekonstruktion, durchgeführt durch Frau Steffi Burrath (LKA Sachsen-Anhalt), zeigt mehrere Varianten von Bart und Frisur. Die plastische Rekonstruktion, angefertigt von GfA-Mitglied Kristina Scheelen und Michael Brandt (Göttingen), besteht aus Silikonkautschuk mit menschlichem Echthaar und Glasaugen. Die DNA-Untersuchungen zur Bestimmung der Haar- und Augenfarbe wurden von den GfA-Mitgliedern Susanne Hummel und Janine Mazanec (Göttingen) durchgeführt.
Die Berichterstattung erfolgte u.a. durch die Thüringer Allgemeine Zeitung, Welt, RTL online, Bildzeitung Thüringen und den MDR in der Reihe Thüringenjournal.

Jan Nováček, TLDA

Das Beitragsbild (© H. Arnold, TLDA) zeigt Kristina Scheelen-Nováček (links) und Steffi Burrath vor der plastischen Gesichtsrekonstruktion des „Herren von Boilstädt“.

Babette Winter und Sven Ostritz

Dr. Babette Winter, Staatssekretärin für Kultur und Europa, und PD Dr. Sven Ostritz, Landesarchäologe und Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie enthüllen die zeichnerischen Rekonstruktionen. © H. Arnold, TLDA.